1972 setzte der Dino Klaus
zum ersten Mal seinen Fuß auf thailändischen Boden. Er leitete damals die Tauchbasis Poseidon in Benidorm und reiste im Winter immer mit zwei Gruppen von Stammgästen zu unterschiedlichen Zielen. Kanarische Inseln, Ostafrika und Ägypten waren damals gefragte Ziele. Und dann wollten die damals noch jungen Gruftis mal was neues erleben.
Warum gerade Phuket?
Anfang der 70er war die Auswahl an exotischen Tauchzielen nicht so groß. Die Karibik war erschlossen. Behagte den Gruftis aber wegen des „amerikan way of life“ nicht so sehr. Asien? Da gabs noch nicht viel. Bangkok war schon beliebt. Aber nicht zum tauchen. Pattaya? Wo die Vietnam GI´s sich entspannten? Gut für Suff und Weiber.
Aber Thailands Natur und Kultur – das hatte schon was. Also beäugte der Dino meeresbiologische Studien, Seekarten und Berichte und fand die Westküste Thailands interessant.
Wie kommt man da hin?
Reisen war damals noch etwas mühsam. Es musste ein Flughafen an der Westküste gefunden werden. Da war die Auswahl nicht groß. An der ganzen Westküste gab es nur einen Flughafen – Phuket. Ein ehemals japanischer Feldflughafen. Von Bangkok gab es nach Phuket damals zwei Flüge wöchentlich! Jeweils eine Fokker Friendship mit ca. 30 Plätzen! Um sicherzustellen dass die Reise für die beiden Gruppen auch ein Erlebnis wurde flogen Klaus und Bobby Geldner, der Vater des Poseidon Logos, über Bangkok nach Phuket. In Bangkok gerieten die beiden Schlümpfe ohne es zu ahnen in einer Bar in die Sperrstunde. Als plötzlich die Polizei an die Tür hämmerte wurden die Lichter gelöscht und Schweigen geboten. Dann wurden sie und zwei andere Gäste auf die Toilette geführt und sollten durch ein Loch in der Wand kriechen.
Da hatten Bobby und der Dino
doch ziemliche Bedenken. Man hatte ja viel gehört über das Nachtleben in Bangkok. Nachdem wir durch das Loch gekrochen waren fanden wir uns in der neben der Bar liegenden Schneiderei wieder! Durch das verdunkelte Fenster wurde beobachtet bis die Polizei weg war. Wir krochen durch das Loch zurück und wurden unbeschädigt aus der Bar entlassen. Auf dem Rückweg leitete uns die Polizei an einer Straßensperre ohne Erklärung auf einem Umweg ins Hotel. Am nächsten Tag flogen wir nach Phuket. Und dort erfuhren wir dass in Bangkok gerade Aufstände von Studenten waren und deshalb das ganze Theater in der Nacht stattgefunden hatte!
Zurück in Phuket
In Phuket mieteten wir ein Longtailboot erforschten damit die umliegenden Inseln und fanden Phuket als Tauchziel gut.
Jetzt ging es um die Unterbringung der Tauchgruppen. In Phuket Stadt gab es ein paar minderwertige chinesische Herbergen und ein nicht sehr tolles Hotel für Mineningenieure und Geschäftsleute. Alles weit weg vom Strand. Dann erfuhren wir dass das „Phuket Island Resort“ am Strand von Rawai neu eröffnet würde. Phukets erstes und lange Jahre bestes Hotel für Urlauber. Damals bestand es gerade mal aus einem Dutzend hölzerner Bungalows. Aber immerhin hatten wir eine Bleibe für den Winter.
Zwei Tauchgruppen
gingen den Winter über nach Phuket. Beide waren begeistert und wollten im kommenden Winter wieder kommen. Also wurde mit dem Hotelier vereinbart das Equipment für den kommenden Winter einzulagern.
Es gab damals in Phuket noch nicht mal eine Maske oder Flossen zu kaufen. Geschweige denn Tauchflaschen, Lungenautomaten oder Instrumente.
Tauchequipment?
Um überhaupt tauchen zu können mussten wir ein Dutzend komplette Tauchausrüstungen einschließlich Blei und einem kleinen Kompressor aus Europa mit schleppen. Es waren insgesamt 480 kg „Gepäck“! Das beförderte uns Thai Airways damals gratis. Weil die Strecke Frankfurt – Bangkok gerade aufgebaut werden sollte und man hoffte auf die Art Kundschaft zu generieren. Was ja dann auch von uns getan wurde. Von Bangkok nach Phuket wurde die halbe Tonne Tauchausrüstung dann per Minibus geschafft. Auf einer abenteuerlichen Strecke mit schlechten Straßen und hin und wieder Wegelagerern.
Zwei Tauchgruppen
gingen den Winter über nach Phuket. Beide waren begeistert und wollten wieder kommen. Und noch einige Taucher mehr.
Da die Akzeptanz so groß war beschloss der Dino zukünftige Winter in Thailand zu verbringen und dort die erste Tauchbasis Phukets zu eröffnen. Für die damalige Zeit ein echtes Abenteur. Die Anreise dauerte mindestens zwei, manchmal drei Tage.
Phuket war touristisch völlig unerschlossen. Nach Karon und Patong kam man nur per Boot. Oder man musste sich mit der Machete den Weg durch den Dschungel hacken. In Kata endete die Straße und dort führte ein Sandweg an den Strand. An dem es ein einziges Open Air Restaurant gab!
Nachdem sowohl die Saisons in Benidorm wie auch die in Phuket immer länger wurden und sich überschnitten musste sich der Dino für eine der beiden Destinationen entscheiden und wählte Phuket. Wo er dann blieb.
Und wenn er nicht gestorben ist dann taucht er wohl noch heute.